Covid-19 hat uns in der Schwebe

Verrückt, wie plötzlich alles auf Pause gesetzt wird. Alles fühlt sich ziemlich unwirklich an, ganz als stehe ich mitten im Auge eines Sturms, um mich wild und unkontrollierbar, aber ich gucke nur zu. Und noch ist das nur der Anfang, sagen die Experten.

Etwa 3 Wochen nachdem ich meine Unterlagen zum Konsulat geschickt hatte, kam die Eilmeldung: Kein Europäer kann mehr in die USA reisen. So weit, so scheiße. Aber wer weiß, was bis Mai noch passiert.. Der Flug ist nämlich schon gebucht. Daumen gedrückt. Vor etwa einer Woche dann die nächste Nachricht: Auch das amerikanische Generalkonsulat in Frankfurt, das mir demnächst eine Terminvereinbarung freigeschaltet hätte, ist nunmehr auf Notfall-Fahrplan beschränkt, das heißt alle Visumsanträge liegen erst einmal auf Eis. Damit haben wir fast mit Sicherheit einiges an Verzögerung zu erwarten. Und das ist halt erst der Anfang, sagen die Experten.

Dass diese Maßnahmen notwendig und richtig sind, bezweifle ich nicht. #flattenthecurve und so. Jetzt muss man gesamtgesellschaftlich denken, zuhause bleiben, netflixen, abwarten. Nur fällt das echt verdammt schwer, wenn man etwa seit einem Jahr auf diesen Moment hinarbeitet und dann im Schluss-Sprint quasi gesagt wird: 'Renn mal weiter, wir sagen dann Bescheid, wenn du ins Ziel kommst'.

Mittlerweile ist der Schock etwas abgeklungen und ich bemühe mich um die innere Einstellung 'komme, was wolle - nichts kann mich mehr überraschen'. Sollte der Einreisestopp im Mai aufgehoben sein - super, ich kann Aidan zumindest besuchen. Ist das nicht der Fall - doof, aber kann man nichts machen. Wir sind Fernbeziehungsexperten und schaffen auch das jetzt noch.

Nur das Gefühl dabei, das ist echt sehr komisch. Als Kind der 90er hat man so einen kollektiven Ausnahmezustand noch nicht wirklich bewusst erlebt, ich zumindest nicht.